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Channel: Blog von Gudrun Eussner
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Da WAS in der Wüste?

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Es gab viele, die ihn weg haben wollten, am allerwenigsten allerdings der Thronerbe Mohammed bin Salman, nicht etwa, weil er ein Menschenfreund wäre, sondern weil es ihm politisch und wirtschaftlich am meisten schadet. Was sollte er davon haben, daß der Muslimbruder, Freund aller sunnitischen und schiitischen Gegner Saudi-Arabiens, einer von Hunderten dieser Sorte, drei Wochen vor dem Großereignis der Future Investment Initiative auf dem Territorium eines seiner Hauptgegner so ermordet wird, daß alle Spuren nach Saudi-Arabien weisen?

Insgesamt 40 von ca. 150 Großkonzernen und Banken haben ihre Stellvertreter in die Wüste geschickt, was n-tv nicht berichtet, wohl aber, daß Siemens-Chef Joe Kaeser, ein strategischer Partner der Konferenz, wie es sich gehört, wenn die Bundeskanzlerin, die inzwischen anscheinend nichts mehr auf die Reihe kriegt, die Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien einstellen will, sowie die als Rednerin vorgesehene Geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds Christine Lagarde. Einige Minister hielten es für angebracht, ihre Teilnahme zu streichen, unter ihnen US-Finanzminister Steven Mnuchin und Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire. Frankreich ist nach den USA der zweitgrößte Waffenlieferant Saudi-Arabiens. Der Vorstandsvorsitzende des Mineralölunternehmens Total und Ritter der Ehrenlegion Patrick Poyanné nimmt selbstverständlich teil. Am 8. Oktober 2018 schlossen Total und das saudische Erdöl- und Erdgas-Unternehmen Aramco einen Vertrag über $ 5 Milliarden zur Errichtung des Jubail petrochem engineering works.

Hunderte von Geschäftsleuten, darunter zahlreiche Russen und Asiaten sowie Israelis mit Doppelpaß Frankreich-Israel, EU-Israel nehmen an der FII teil, Israelis können mit israelischem Paß nicht nach Saudi-Arabien einreisen.


Am ersten Tag der FII sind Geschäftsabschlüsse im Wert von $ 50 Milliarden getätigt worden. 


"In einer explosiven Rede [vor dem Parlament, in Ankara, am 23. Oktober 2018] sagte Recep Tayyip Erdogan, es gäbe starke Anzeichen dafür, daß ein saudisches Team Tage vor seinem Tod, am 2. Oktober, plante, den regimekritischen Journalisten zu töten."

Am zweitmeisten schadet der Mord Recep Tayyip Erdogan, dem Büyük Lider, der in seiner groß angekündigten Rede nicht einen Satz sagt, der Licht brächte in den "politischen Mord". Nicht ein Wort über die Auftraggeber, kein Vorwurf gegen das saudische Königshaus, erst recht nicht gegen MBS, nur, daß Mustafa al-Madani, als Jamal Khashoggi verkleidet und mit aufgeklebtem Bart, von den Kameras beim Verlassen des Konsulats erkannt wird, weil er zwar die Kleidung des Opfers trägt, nicht aber dessen Schuhe, sondern seine eigenen schwarz-weißen Baskets.

Der Depp streitet sich mit den Saudis um die Führung in der sunnitischen Welt? Mit den Hütern von Mekka und Medina? Die Türkei ist wirtschaftlich im Tal, verschuldet, ist abhängig von saudischen Investoren und Touristen. Die Türkei ist ebenfalls abhängig vom Wohlwollen der Amerikaner.

Es profitieren die Unternehmen und Banken, die jetzt im “Davos der Wüste” mit den Saudis außerordentlich günstige Geschäftsabschlüsse tätigen können. Unterton: “Wir halten still, wir tragen nicht zur weiteren Schädigung Ihres Rufes bei, aber dafür sollten Sie ...”

Die Frage nach den Auftraggebern des Mordes sollte entsprechend gestellt werden.

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