Photo : Frédérick Florin / AFP
So jedenfalls liest sich eine AFP-Meldung über die Schändung des jüdischen Friedhofs von Sarre-Union, in der Libération, vom 15./16. Februar 2015. Das von den Juden selbst errichtete Denkmal, die französische Gesellschaft hat damit nichts zu tun, für die aus der Region Deportierten, mit denen Frankreich nichts zu tun hatte, wird geschändet, 250 Gräber und Grabkammern, von 400, in einem Anfall von Raserei. Sogar liegende Platten werden aus ihren Fundamenten gerissen. Aber Leichen haben damit nichts zu tun, sie bleiben ungeschändet auf dem Kampffeld zurück.
Die Täter sind fünf "jeunes", Jugendliche. Namen? Haben nichts mit der Tat zu tun, Alter? Zwischen 15 und 17 Jahre, gehen alle fünf aufs Gymnasium, dieses wie "les jeunes", haben aber nichts mit dem Antisemitismus zu tun, mit dem Islam und dessen eingebautem Judenhaß sowieso nicht.
Sie weisen denn auch, instruiert von Eltern und Imam, jeden Vorwurf des Antisemitismus von sich, damit haben sie nichts zu tun. Sie sind entsetzt über den Verlauf dieser Ereignisse, mit denen sie nichts zu tun haben, jedenfalls nicht so viel, daß man sie dafür in U-Haft nehmen sollte. Und bis zu 7 Jahre Gefängnis? Damit hat Justizministerin Christiane Taubira nichts zu tun.
Der Friedhof war ihrer Ansicht nach verlassen, obgleich da erst vor kurzem ein Jude bestattet wurde, aber das haben "les jeunes" nicht gesehen, damit haben sie nichts zu tun. Wie können sie erkennen, was ein frisches Grab ist? Und verlassene Friedhöfe zu demolieren, dieser stammt von 1780, das ist ebenfalls selbstverständlich. Mit den Leichen hat niemand mehr etwas zu tun.
Marc Séné, UMP-Bürgermeister von Sarre-Union, hat nichts damit zu tun, er ist "konsterniert". Die Regierung hat mit solchen Ausschreitungen nichts zu tun, verurteilt sie aufs schärfste. Mit Benjamin Netanyahu hat sie nichts zu tun, der fordert die Juden auf, nach Israel zu kommen, als wenn sie nichts Besseres zu tun hätten, nämlich in Frankreich nachzuweisen, daß da Juden leben, wenn auch nicht alle überleben.
UMP-Senatorin Fabienne Keller, ex-Groupie von François Bayrou, des José Bové für Führungskräfte, sieht antisemitische und islamophobe Akte, entstanden durch Spannungen. Das geht gegen beide, darum haben Muslime schon deshalb damit nichts zu tun.
Innenminister Bernard Cazeneuve sieht, daß die Friedhofsschändung weniger mit den Juden zu tun hat, als mit einer neuerlichen Verletzung von Werten, die alle Franzosen teilen. Aber die fünf "jeunes" haben mit diesen Werten nichts zu tun.
Haß, Uneinigkeit, Rassismus haben in Frankreich nichts zu suchen, damit hat Frankreich nichts zu tun. Der Täter Amedy alias Ahmed Coulibaly hat bereits nach einem Monat nichts mehr mit den Morden im Hyper Cacher zu tun, sondern Subjekt ist "das Attentat". Das Attentat hat vier Juden in einem jüdischen Supermarkt getötet, und die Schüsse in Kopenhagen galten nicht Menschen, die haben damit nichts zu tun, sondern einem Kulturzentrum und einer Synagoge.
Ich habe mit der Regierung, den Politikern und den Medien Frankreichs nichts mehr zu tun.