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Südkorea. Zwei Staatspräsidenten. 1979 und 2024


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Südkoreas Yoon droht Amtsenthebungsverfahren und Ermittlungen wegen Hochverrats"
South Korea's Yoon faces impeachment vote, investigation for treason

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 3./4. Dezember, erklärt der ehemalige Generalstaatsanwalt und am 10. März 2022 für fünf Jahre gewählte konservative 20. Staatspräsident Südkoreas Yoon Suk-yeol überraschend das Kriegsrecht:
„'Ich erkläre das Kriegsrecht, um die freie Republik Korea vor der Bedrohung durch nordkoreanische kommunistische Kräfte zu schützen, um die verabscheuungswürdigen pro-nordkoreanischen staatsfeindlichen Kräfte auszurotten, die die Freiheit und das Glück unseres Volkes plündern, und um die freie verfassungsmäßige Ordnung zu schützen.'“

Tatsächlich meint er seine politischen Gegner im Parlament.

Das südkoreanische Militär erläßt ein Dekret, das Proteste und Aktivitäten des Parlaments und politischer Parteien verbietet und die Medien unter die Kontrolle der Regierung stellt.

Am selben Mittwoch hebt er die Kriegsrechtserklärung wieder auf und macht einen Rückzieher in einer Pattsituation mit dem Parlament, das seinen Versuch, politische Aktivitäten zu verbieten und die Medien zu zensieren, rundheraus ablehnt.

An diesem Wochenende wollen südkoreanische Oppositionsabgeordnete dafür stimmen, Präsident Yoon Suk Yeol wegen seines mißglückten Versuchs, das Kriegsrecht zu verhängen, seines Amtes zu entheben. Die Polizei erklärt, sie untersuche Vorwürfe des Hochverrats gegen ihn und hochrangige Minister.


So weit ar-Reuters, auf das man sich im großen und ganzen verlassen kann, wenn's um den Fernen Osten geht, bei Israel und dem Nahen Osten sollte man vorsichtiger sein.

Park Chung-Hee, president of South Korea. By Ethan Teekah

Dieses gelesen, bin ich sofort beim Coup vom 26. Oktober 1979, wo in den Wochen danach, unten, vorm Lotte-Hotel, die Panzer kreuzen, sich gegenseitig beschießen, und ich im 23. Stockwerk schlafe, ohne das Geringste mitzukriegen von allem. Überm Eingangstor des Hotels, Besitztum des koreanischen Kaugummi-Königs, steht in Englisch "Welcome to German Foundation for International Development", was in Fernsehnachrichten und auf Fotos in internationalen Zeitungen auch bis nach Berlin verbreitet wird. In Asien lese ich beim Frühstück immer das Asian Wall Street Journal, das aber mit vielen Tagen Verspätung im Hotel ausgelegt wird, und alle Artikel über den Putsch sind sorgfältig rausgeschnitten. Ich sitze eines Morgens einem Amerikaner gegenüber am Frühstückstisch, und wir lachen uns durch die Löcher in den beiden Zeitungen zu.

Affaire a suivre ...

Morgen erzähle ich Euch von Kukje Electric Wire, von Samsung und Kia, die auf dem internationalen Markt ganz groß rauskommen wollen, von zwei kleinen Schiffen aus Afrika in einem Dock für riesige Container und von Bäumen, die bis in die Spitzen mit Bast umwickelt sind, um sie vor dem eisigen Winter zu schützen. Vielleicht erinnere ich auch noch daran, daß die  koreanischen Beamten aus unseren Partnerinstitutionen den Koreakrieg anders erzählten, als wir ihn in der Schule lernten.

Gleich gibt es, um 19 Uhr, auf CNews, ein Interview von Christine Kelly mit Marine Le Pen, und ab 19 Uhr bleibt der Lappy ausgeschaltet.

Allen einen schönen Abend!

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