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Frankreich verteidigt die Interessen der USA nicht mehr an vorderster Front

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"Treten wir gegenüber Rußland heraus aus der Dynamik, die zum Krieg führen kann"
Face à la Russie, sortons de la dynamique qui peut conduire à la guerre, 
Par Maurice Gourdault-Montagne, Le Figaro, 25 mars 2022

Maurice Gourdault-Montagne, der ehemalige Generalsekretär des Quai d'Orsay und außenpolitische Berater von Staatspräsident Jacques Chirac, 2002 bis 2007, berichtet, am 25. März 2022, auf dem TV-Sender CNews, daß es in Moskau und Washington, bei Konsultationen, 2006 (!), um die Neutralität von Georgien und der Ukraine ging. Die Russen wären sehr angetan gewesen von den Vorschlägen des Beraters, daß die NATO und Rußland gemeinsam die Unversehrtheit beider Staaten garantieren. 

Außenministerin Condoleeza Rice aber hätte lauthals protestiert. Es gäbe einen eurasischen Plan, die angelsächsische Welt vom Kontinent zu trennen und Rußland eine zentrale Rolle als Brücke zwischen Europa und Asien spielen zu lassen. So wäre das schon seit Charles de Gaulle mit Frankreich, und Jacques Chirac hätte die USA in ihrem Irakkrieg im Stich gelassen. Frankreich hätte die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine und Georgiens nicht zu blockieren, bescheidet sie den Abgesandten des Jacques Chirac. Die USA wollten die beiden Staaten Georgien und Ukraine in der NATO haben. 

Das wäre auf dem Gipfel in Bukarest, 2008, dann bestätigt worden, ohne die Warnung Rußlands und ohne vorab mit Rußland darüber Gespräche geführt zu haben. Wegen des Einspruchs von Deutschland und Frankreich sei deren Beitritt nicht vollzogen worden. 

Zwei von 87 in beide Richtungen teilweise ätzenden und beleidigenden Kommentare zum Artikel. Einer der Kommentatoren meint gar, die USA hätten die Demokratie in die Ukraine bringen wollen: 😂

Patapouf, le 26/03/2022 à 12:03
"Da, jemand, der weiß, wovon er spricht, und dem bewußt ist, was auf dem Spiel steht. Das tut gut."

Monseigneur, le 26/03/2022 à 12:04
"Die alte Kultur der Beschwichtigung des Quai d'Orsay: Stiefellecken der abstoßendsten Regime, um die Illusion der Unabhängigkeit gegenüber den USA zu zeigen, herausziehen des 'das ist nicht so einfach' vor der Aggression, um glauben zu machen, daß man feinfühliger ist, unterschwellig als die Amerikaner, den Angreifer und den Angegriffenen auf dieselbe Ebene stellen, um vorzugeben 'nuanciert zu sein'. Kurz, gaullistische Hochstapelei in aller Herrlichkeit."

NATO decisions on open-door policy, NATO News, April 3, 2008

So weit zum Thema "Jeder Staat entscheidet selbst, zu welchem Bündnis er gehören will."

Zur Zeit der Verhandlungen von Maurice Gourdault-Montagne in Moskau und Washington sind die Beziehungen zwischen der NATO und Rußland so geregelt, bis das 2014 geändert wird:

In Rom, am 28. Mai 2002, wird, zur Vertiefung des Gründungsaktes zu gegenseitigen NATO-Rußland-Beziehungen der Zusammenarbeit und Sicherheit, von 1997, der NATO-Rußland-Rat gegründet.

Eine Zusammenarbeit zum NATO-Beitritt Georgiens und der Ukraine findet nicht statt.

"In Folge der illegalen militärischen Intervention in der Ukraine und seiner Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine setzte die Allianz, im April 2014, alle praktische Zusammenarbeit zwischen der NATO und Rußland aus."

Was von illegalen militärischen Intervention zu halten ist, kann man auf diesem Blog nachlesen, welche Rolle die USA und die NATO 2014 in der Ukraine spielen, sowie über  völkerrechts- und menschenrechtswidrige Kriege und Kriegshandlungen, von 1945 bis heute,  der USA und der NATO unter Führung der USA , begonnen bei Hiroshima und Nagasaki bis Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, um nur die bedeutendsten zu nennen: "We came, we saw, he died," *hahaha*.

Am 26. März 2022 kommt Maurice Gourdault-Montagne, im Figaro auf einer ganzen Seite zu Worte. Die Tageszeitung gehört Dassault Aviation, und dort wird bemerkt, daß von der NATO-Operation Ukraine für die EU und damit für Frankreich nichts, aber gar nichts an Gewinn herausspringen soll.

MIB, Military – Industry – Banking, alles 100% für die USA, die Opfer dagegen sind für die EU-Staaten bestimmt, für deren Unternehmen und die Bevölkerung, die von den Sanktionen der EU gegen Rußland betroffen ist, wobei die USA geschäftliche Gewinne in Milliarden Dollar einfahren. 

In Polen stehen, an der Grenze zur Ukraine, 10 500 US-Truppen, und die verblendete polnische Regierung will noch mehr. Was wollen die Polen? Als erste vernichtet werden im von ihnen an die Wand gemalten Horrorszenarium eines russischen Atomangriffs? Glauben sie selbst nicht an ihre Propaganda? Oder verteilen die amerikanischen Besatzer Kaugummi und Zigaretten ans Volk, wie in Deutschland nach WKII, oder Schmiergelder an die Regierungsmitglieder für deren Dienste?

Es war vorauszusehen, und es wird noch weiter gehen. Frankreich wird aussteigen, macht den Charles de Gaulle, dagegen wirkt auch keine Mitgliedschaft bei den "Jungen Weltführern" des WEF. Daher die Bemühungen von Emmanuel Macron, mit Wladimir Putin im Gespräch zu bleiben. Vladimir Poutine paranoïaque, "geistesgestört", das wird ganz schnell vergessen: denn die Förderer seiner Präsidentschaft sind französische und nicht amerikanische Milliardäre.

Le Figaro legt nach mit dem völkerrechtswidrigen Krieg gegen Serbien; der jährt sich, am 24. März 2022, zum 23. Mal. 78 Tage und Nächte bombardiert die NATO Belgrad und Serbien, nebenbei wird die Botschaft der VR China mit erledigt. "They need a litle bombing", meint Außenministerin Madeleine Albright zu dem von den USA gewollten Krieg.

Aleksinac, 6. April 1999. Foto: STR New/X80002
"Serbien will nicht vergessen, daß es durch die NATO bombardiert wurde"
La Serbie ne veut pas oublier qu’elle a été bombardée par l’Otan
Par Milica Cubrilo, Le Figaro, 25 mars 2022

"Ab dem 24. März waren wir im Alarmzustand, aber tatsächlich konnten wir nichts tun, uns zu schützen, weil die Stadt keine Luftschutzkeller und keine Luftabwehrraketen hatte. Wir waren überzeugt, wenn sie eine Bombe abwürfen, wäre das über den Kasernen, nicht über dem Stadtzentrum, sagt Dragoslav Nenadovic, zu der Zeit Chef der Krisenzelle von Aleksinac, einer kleinen Bergwerksstadt, 200 Kilometer südöstlich von Belgrad. ... Viele zig militärische Ziele wurden angegriffen, aber auch Brücken, Kreuzungspunkte von Eisenbahnen, Stromnetze." 

Die genaue Zahl der Toten schwankt zwischen 754, davon 454 Zivilisten, von der UN-Menschenrechtskommission, bis zu von serbischen Behörden veröffentlichten 2 500. Wer weiß, daß Mary Robinson zu der Zeit Hohe Kommissarin ist, kann einschätzen, was von der Zahl zu halten ist. Man sichte bitte die Angebote zu Mary Robinson George Soros, bei Google.

Dieser Artikel, auf Seite 7 der Zeitung, vom 26. März 2022, ergänzt den Eindruck. Man weiß, daß die ungeraden Seiten in Zeitungen mehr gelesen werden als die geraden. Weitere Dokumentationen über die völker- und menschenrechtswidrigen Angriffe der USA und der von ihr dominierten NATO wird Le Figaro bald ergänzen; denn Regierung und Medien Frankreichs sehen, welche Rolle ihnen und den EU-Staaten von den USA zugedacht ist. Gerade überlegt Emmanuel Macron was er halten sollte von der Forderung des Helden der freien Welt Wolodymyr Selenskyj, alle französischen Unternehmen in Rußland zu schließen. Neben finanziellen Verlusten für die Unternehmen bedeutete das für den ersten ausländischen Arbeitgeber in Rußland die Schaffung von 150 000 Arbeitslosen, und man hört, daß diese Firmen, wenn der Krieg beendet ist,  nicht mehr willkommen sein könnten in Rußland.

Frankreichs anfängliche Begeisterung für die Kriegshandlungen der NATO gegen Rußland macht der Ernüchterung Platz. Es gibt halt immer noch Staaten, die ihre Interessen kennen und durchsetzen.

"Krieg in der Ukraine: Putin 'kann nicht an der Macht bleiben', erklärt Biden aus  Warschau"
Guerre en Ukraine : Poutine «ne peut pas rester au pouvoir», lance Biden depuis Varsovie

Derweil bestimmt Joe Biden, von Warschau aus, was mit Wladimir Putin zu geschehen hat, und er wendet sich dazu direkt ans russische Volk, das möge es verstehen: "Dieser Krieg ist Ihrer nicht würdig, Volk Rußlands. Putin kann und muß dem Krieg ein Ende machen." 

Die USA liefern, dessen ungeachtet, an die Ukraine Waffen für mehrere Milliarden Dollar, den Krieg mit der Zerstörung Rußlands und der Ukraine bis zum bitteren Ende auszufechten. Weil die Schlacht "zwischen Demokratie und Autokratie" nicht "in einigen Tagen oder Monaten gewonnen" werden könnte, "müssen wir [sic] uns bewaffnen für einen vor uns liegenden langen Kampf". Aber, versichert er den Russen: "Wir sind an Ihrer Seite," 

Sollen die Russen eine Farbenrevolution beginnen, ähnlich derjenigen, ab 2004, in der Ukraine? Die USA, aus dem fernen Amerika, verheizen Ukrainer und Russen für ihre eigenen Interessen, für ihre Vorherrschaft in der Welt, und die EU macht entgegen ihren eigenen Interessen mit. Traurig!



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